Kreuzfahrtwissen

Kreuzfahrten - eine deutsche Erfindung..

Vor Erfindung der Kreuzfahrt lagen die großen Passagierschiffe der Hapag in den Wintermonaten im Hafen und brachten der Reederei Verluste, weil ein fahrplanmäßiger Einsatz im Nordatlantik nicht lohnte. 1891 hatte Albert Ballin die Idee, die Schiffe für Vergnügungsreisen in wärmere Gebiete zu nutzen. Die erste Kreuzfahrt war eine zweimonatige luxuriöse Seefahrt der Augusta Victoria. Kaiser Wilhelm II. besuchte das Schiff am Tage der Abfahrt. Von Cuxhaven ging es via Southampton, Gibraltar, Genua nach Kairo, Jerusalem, Damaskus, Constantinopel (Istanbul), Athen und dann via Malta, Neapel und Lissabon zurück nach Hamburg. Unter den 241 Passagieren waren unter anderem Ballin selbst, Friedrich Achelis, Carl Laeisz, Christoph Hellwig Papendieck, Korrespondenten verschiedener Zeitungen und der Maler und Zeichner Christian Wilhelm Allers, der einen Bildband "Erinnerungen an die Reise der Augusta Victoria in den Orient" schuf. Früher waren Kreuzfahrten ein Eldorado für ältere, betuchte Damen, die eine bequeme Reisemöglichkeit suchten, bei der sie ohne häufigen Hotelwechsel die Welt in angenehmer Atmosphäre kennenlernen konnten. Zudem war gesellschaftlicher Anschluss leicht möglich. Da Herren oft in der Minderzahl waren, haben aufmerksame Reedereien ihr Personal um elegante Tänzer und Unterhalter erweitert

Klassische Kreuzfahrt

Die hat eine treue Anhängerschaft in der Luxus- und Mittelklasse. Neben Neubauten werden immer noch einige klassische Ozeandampfer in der Tradition der Transatlantikliner eingesetzt. In der Regel bieten sie viel Komfort durch große Kabinen und Suiten und sehr guten Service und vermitteln ein Gefühl von Exklusivität. An Bord sind Ruhe und Erholung wichtig, das Unterhaltungsprogramm umfasst beispielsweise klassische Musik, Theater und Lesungen, traditionelle Bordspiele, Yoga- und Gymnastik- aber auch Fotografie- und Computerkurse. Wichtig auf amerikanischen Schiffen ist zudem ein Kasino. Klassische Kreuzfahrten dauern meist 14 Tage, daneben werden auch kürzere Reisen sowie Weltreisen angeboten, die zwischen 90 und 150 Tagen dauern können. Anbieter in Deutschland sind unter anderem die Peter Deilmann Reederei (MS Deutschland), Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Transocean Tours sowie Phoenix Reisen.

Leben an Board

Kreuzfahrten und Landausflüge

Landausflüge sind das Salz in der Suppe einer jeden Kreuzfahrt. Ohne Sie bleibt eine Seereise auf Dauer eintänig. Das heißt jedoch nicht, dass Sie unbedingt jeden Landausflug, den Ihnen die Reedereien bei einer Kreuzfahrt anbieten, auch buchen müssen. Es ist durchaus interessant auf eigene Faust eine Hafenstadt zu entdecken oder mal einen Tag im Hafen an Bord zu bleiben. Grundsätzlich gilt: Landausflüge sind extra zu bezahlen. Ihr Preis startet meist bei etwa 30 Euro pro Person und kann bei einem Ganztagesausflug auch schon mal an die 200 Euro kosten.

Die Ausflüge können Sie schon bei der Buchung oder auch erst an Bord bestellen, am besten jedoch zwei bis drei Tage im Voraus, um auch noch einen freien Platz zu bekommen. Es gibt auch mehrtägige Landausflüge, bei denen das Schiff weiter fährt, während Sie sich an Land aufhalten. Sie kommen dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder an Bord zurück. Diese eher seltenen Ausflüge sind naturgemäß ein wenig teurer. Natürlich können Sie auch auf eigene Faust unterwegs sein, mit dem Taxi oder zu Fuß lässt sich eine Hafenstadt bestens erkundigen. Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht geboten, haben Sie immer die Abfahrtszeit Ihres Schiffes vor Augen.

Auf einen Bus mit vierzig Kreuzfahrern, der verspätet von der Stadtrundfahrt zurückkehrt wird der Kapitän notfalls warten, auf zwei Passagiere, die im Taxi allein unterwegs sind sicherlich nicht. Da hilft dann auch die Bordkarte nichts. Sie finden in unserer Datenbank bereits erste Informationen zu den weltweiten Häfen. Auch einige beispielhafte Landausflüge sind vorhanden. Wir werden das Angebot in diesem Bereich jedoch noch deutlich erweitern und Ihnen dann alle notwendigen Fakten rund um das Thema Landausflüge vermitteln können.

Kabinen

Hier finden Sie eine kurze Übersicht über die verschiedenen Kabinentypen an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Es kann jedoch von Schiff zu Schiff abweichende Bezeichnungen und Ausstattungsmerkmale geben. Wir empfehlen daher, vor der Buchung ausführlich die Informationen über die jeweiligen Kabinenkategorien der Schiffe zu studieren. Einzelkabinen sind oft nur in begrenzter Anzahl an Bord vorhanden (siehe auch Rubrik Singles) Doppelkabinen haben zwei übereinander liegende Betten. Am Tag wird das obere Bett hochgeklappt, das untere wird als Sofa benutzt. Zweibett-Kabinen haben zwei unten stehende Betten, die auseinander stehen bei Bedarf aber auch zusammengestellt werden können. Doppelbettkabinen verfügen über ein Doppelbett. Sie sind häufig größer als eine Zweibettkabine. Balkonkabinen sind wie Außenkabinen ausgestattet, verfügen jedoch zusätzlich noch über einen eigenen Balkon. Suiten bieten neben einem Schlafraum einen separaten Wohnraum. Sie liegen meist auf höher gelegenen Decks. Darüber hinaus gehören Mehrbettkabinen und Kabinen mit Verbindungstür zum Standard auf den meisten Kreuzfahrtschiffen. Auch behindertengerechte Kabinen werden von den Reedereien angeboten.Natürlich können Sie auch auf eigene Faust unterwegs sein, mit dem Taxi oder zu Fuß lässt sich eine Hafenstadt bestens erkundigen. Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht geboten, haben Sie immer die Abfahrtszeit Ihres Schiffes vor Augen.

Trotz modernster Technik an Bord ist natürlich nicht zu leugnen, dass das Schiff bei stärkerem Seegang oder größeren Windgeschwindigkeiten rollt und schwankt. Empfindliche Reisende sollten daher auf Kreuzfahrten, die vom Fahrtgebiet (z.B. Transatlantik) oder der Saisonzeit (z.B. Herbst) anfällig für etwas weniger ruhiges Wasser sind, Kabinen in der Mitte des Schiffes buchen. Die mittschiffs gelegenen Kabinen werden am wenigsten vom Seegang beeinträchtigt.

Erfahrene Kreuzfahrer ziehen darüber hinaus Innenkabinen denen mit Aussicht vor, da sie genau wissen, dass sie die wenigste Zeit ihrer Reise in der Kabine verbringen werden.

Essen und Trinken

Böse Zungen behaupten, auf Kreuzfahrten steht das Essen im Mittelpunkt. Im Prinzip stimmt das auch. Jede Reederei ist bestrebt, ihren Gästen eine exzellente Küche zu bieten. Von morgens um 7.00 bis zum nächtlichen Mitternachtsbuffet wird dem Gaumen immer das Beste geboten, was man sich vorstellen kann. Bis zu zwölf Haupt- und Nebenmahlzeiten können es werden. Auf guten Schiffen erhalten Sie selbstverständlich auch vegetarische Gerichte, kalorienarme Diätgerichte oder Vollwertküche. Sie können natürlich auch ohne weiteres einmal eine Mahlzeit auslassen. Haben Sie Sonderwünsche? Der Obersteward ist der richtige Ansprechpartner für Sie. Oberkellner, Ansprechpartner für Passagiere, Empfangschef alles in einem. Das Mittagessen und das Abendessen werden meist durch einen Gong oder durch ein anderes Signal angekündigt. Auf vielen Schiffen wird in zwei Sitzungen gegessen. Die erste Sitzung ist meist gegen 18.00 Uhr, die zweite Sitzung dann gegen 20.00 Uhr. Je nach eigenen Gewohnheiten können Sie sich bereits bei der Buchung für eine der beiden Sitzungen anmelden. Sie behalten den Tisch während Ihrer gesamten Seereise. Nicht selten erhält der Obersteward für einen guten Tisch deshalb auch schon mal ein Trinkgeld von den Gästen. Da es sich bei den Tischen meist um sechser- oder achter Tische handelt, wird man die ganze Seereise über hoffentlich mit sympathischen Tischnachbarn speisen. Grundsätzlich gilt; das Essen ist Bestandteil des Reisepreises. Einige Reedereien offerieren ihren Gästen neben dem Hauptspeisesaal auch Spezialitätenrestaurants. Hier wird für die Benutzung, nicht für das Essen, eine gesonderte Gebühr von den Gästen verlangt.

Essen können Sie an Bord immer soviel Sie mögen, zum Teil selbst mitten in der Nacht. Und das alles oft ohne dafür extra bezahlen zu müssen. Bei den Getränken sollten Sie sich jedoch im Vorwege genau darüber informieren, ob Tischwein, Bier und alkoholfreie Getränke zum Essen im Preis eingeschlossen sind. Die verschiedenen Reedereien bieten in dieser Hinsicht unterschiedliche Konzepte an. Alles was Sie außerhalb der Mahlzeiten z.B. an den Bars oder in den Shows an Getränken konsumieren, müssen Sie in der Regel extra bezahlen. Keine Regel ohne Ausnahme - es gibt auch Reedereien, bei denen die Getränke komplett im Reisepreis enthalten sind.

Wichtig zu wissen: Die Getränkepreise sind meist günstiger als an Land. Abgerechnet wird Ihre Getränkerechnung wie alle anderen Nebenkosten am Ende der Reise über Ihre Kreditkarte. Bei Einschiffung erhalten Sie von der Reederei eine elektronische Schiffskarte, die Ihre Bordausgaben wie eine persönliche Kreditkarte speichert.

Bordunterhaltung

Die Kreuzfahrtanbieter legen sehr viel Wert auf die Unterhaltung ihrer Kreuzfahrtgäste. Von 9.00 Uhr morgens bis spät in die Nacht hinein wird den Reisenden ein breitgefächertes Angebot an Entertainment geboten. Dabei reicht die Palette von Bildungsangeboten, über Kino bis zu sportlichen Aktivitäten jeder Art. Die großen Megacruiser in den USA bieten sogar Kletterwände, Basketballfelder oder Eislaufbahnen. Animateure und Sporttrainer findet man auf fast jedem Schiff. Natürlich darf die musikalische Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Es muss ja nicht immer gleich eine 500.000 Euro Show sein, die beispielsweise die großen Reedereien auf ihren Schiffen anbieten. So haben die verantwortlichen von Cunard Line ein Theater mit über 1.000 Plätzen, und damit ein breiteres Unterhaltungsangebot als so manche Stadt es zu bieten hat. Musiker, Sänger, Schauspieler aus der Unterhaltungsbranche gehören zu jeder Kreuzfahrt dazu, einige Reedereien bieten aber auch Stars aus der klassischen Musik auf, um die Gäste zu unterhalten. Während tagsüber überwiegend Kurse, Lichtbildervorträge oder sportliches Betätigungen als Entertainment geboten werden, steht am Abend das Showprogramm im Mittelpunkt. Nicht zu vergessen eine oder je nach Größe des Kreuzfahrers auch mehrere Bordbands, die zum Tanz aufspielen. Darüber hinaus werden immer wieder auch Themenabende veranstaltet. Nicht zu vergessen beispielsweise die Äquatortaufe oder die Polartaufe.

Sicherheit an Bord

Wenn heute über Sicherheit an Bord von Kreuzfahrtschiffen gesprochen wird, betrachten Experten inzwischen zwei unterschiedliche Aspekte. Das eine sind die Sicherheitsaspekte, die Schiffe vor Bränden und anderen Unfällen schätzen sollen. Der zweite Aspekt betrifft das Thema Kriminalität und Terror. Aber die Sicherheit betrifft auch jeden einzelnen Passagier an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Zunächst sollte sich der Gast mit den Rettungs- und Fluchtwegen vertraut machen, die in seiner Kabine gut lesbar angebracht sind und ihm den kürzesten Weg zur nächstgelegenen Rettungsstation weisen. Darüber hinaus ist jeder Passagier verpflichtet an der obligatorischen Rettungsübung teilzunehmen. Kurz nach dem ersten Auslaufen sind alle Kreuzfahrer an Bord aufgerufen, sich an ihrer Rettungsstation einzufinden und die Schwimmwesten anzulegen. Diese Übung dient dem Vertrautmachen der Gäste mit dem hochentwickelten Rettungsgerät, das im Ernstfall zum Einsatz käme.

Safety First ist eines der wichtigsten Leitsätze der Seefahrt. Gerade auf Kreuzfahrtschiffen wird dieses Thema besonders groß geschrieben. Seit 2002 haben alle Hochsee tauglichen Kreuzfahrtschiffe eine Blackbox an Bord, ähnlich einem Flugschreiber der die wichtigsten Daten aufzeichnet. Für alle neueren Schiffe gelten darüber hinaus die so genannten SOLAS Bestimmungen. Diese Abkürzung steht für Safety of Life at Sea. Diese Regeln sind von allen UN-Mitgliedsstaaten auf Schiffen eingeführt worden.

Seit Oktober 1997 gelten verschärfte Bestimmungen. Alle Kreuzfahrtschiffe müssen jetzt zwingend Rauchdetektoren und Feueralarmmelder in allen öffentlichen Räumen, Passagierkabinen, Fluren und Treppenhäusern haben. Ferner sind Leuchtmarkierungen auf dem Boden vorgeschrieben, die die Fluchtwege anzeigen. Alle feuersicheren Türen müssen von der Brücke aus geöffnet und geschlossen werden können. Ein Feueralarmplan muss in allen Kabinen hängen. Die Vorschriften gehen sogar noch weiter: Ab 2010 wird die Verwendung von brennbaren Materialien beim Kreuzfahrtschiffbau verboten werden. Auch Brand- und Notfallübungen müssen die Crews regelmßäig durchführen

Seekrank

Auch bei Kreuzfahrten gibt es ein Thema, dass nicht immer ganz angenehm ist. "Mal de mer" nennen die Franzosen eine Krankheit, die schon seit Jahrtausenden bekannt ist - die Seekrankheit. Darunter verstehen Ärzte alle Reaktionen des Menschen auf an sich ungewohnte Bewegungsabläufe vor allem auf Schiffen, aber auch in Automobilen, in der Eisenbahn, in Flugzeugen oder in der Raumfahrt. Von der Seekrankheit kann jeder betroffen werden, in ca. 90% der Fälle verschwinden die Symptome aber nach zwei bis drei Tagen. Der Einsatz von Medikamenten, vor allem zur Vorbeugung, ist unter Experten umstritten - nicht zuletzt wegen der teilweise recht erheblichen Nebenwirkungen. Wichtigste Hilfe bei modernen Schiffen sind heute die Stabilisatoren, die flügelähnlich unter der Wasserlinie die natürlichen Schaukelbewegungen mindern helfen.

Bei den ersten Anzeichen der Reisekrankheit muss reagiert werden. Auf Schiffen sollte man sich mittschiffs begeben, da dort die wenigsten Bewegungsschwankungen auftreten. Außerdem sollten Sie an die frische Luft gehen und sich mit einer leichten Beschäftigung ablenken. "Geborene Kreuzfahrer" und vor allem Seeleute haben eine ganze Reihe von Empfehlungen, wie man der Seekrankheit auch ohne Medikamente Herr werden kann.

  • kein Alkohol während der Fahrt
  • wenig Alkohol am Vorabend
  • genügend Schlaf für alle (Mittagsschlaf)
  • gesunde Ernährung (fettarm, Kohlehydrat, zwischendurch kleine Häppchen)
  • viel Wasser trinken (kein Kaffee, kein Schwarztee, kein Alkohol)
  • viel Schatten
  • warme, trockene, nicht einengende Kleidung
  • soziale Zuwendung
  • Akupunktur
  • Arm- bzw. Fußbändchen
  • Auf dem Rücken mit geschlossenen Augen ruhen
  • Über Kopfhörer Musik hören
  • Ohropax gegen starke Geräusche
  • Leichte, kohlenhydratreiche und fettarme Kost
  • Alkohol, Kaffee und Milchprodukte sollten vermieden werden

Die Einnahme von Medikamenten ist unter Fachleuten, vor allem wegen der teilweise erheblichen Nebenwirkungen, stark umstritten. Eine befriedigende Wirkung wird teilweise erzielt, wenn die Medikamente bereits am Abend vor dem Reiseantritt eingenommen werden. Für die Behandlung bzw. die Vorbeugung von Seekrankheiten werden Substanzen verwendet, die dem Brechreiz und der Übelkeit entgegenwirken, dies sind die so genannten Antiemetika, wie z.B. Scopolamin, Metoclopramid, Meclozin, Dimenhydrinat sowie Alizaprid.